20. Oktober 2009

Frostiger Saisonabschluß

Es war der 18. Oktober 2009, trotz Temperaturen unter dem Gefrierpunkt fanden sich sehr viele unerschrockene, zum Teil bis zur Unkenntlichkeit vermummte, Rennradler auf dem Hof der Schule ein um im beschaulichen Haltern am See die letzte RTF des Sektors zu bestreiten. Zusammen mit Klaus aus Waltrop


und Knut aus Herne wollte ich die 71 km - Runde unter die schmalen Reifen nehmen und wir rollten mit gemäßigter Geschwindigkeit aus Haltern heraus, wobei die beissende Kälte empfindlich in die Finger- und Fußspitzen kroch. Kaum auf der gut ausgebauten Landstrasse angekommen, zog Knut das Tempo an, wir hängten uns an noch schnellere Gruppen ran, um uns dann mit Geschwindigkeiten von 35 - 36 km/h erst einmal warm zu fahren. Nach einigen Kilometern stiegen auch die Körpertemperaturen an und sogar in unsere Finger kam wieder Leben.

Eine Stunde später kam dann sogar die Sonne noch raus und die Laune aller Radler hob sich zunehmend, die Gruppen wurden dichter und an einem kurzen Anstieg mussten wir sogar im Stau warten, um uns dann an den langsameren Fahrern vorbei auf die Anhöhe zu katapultieren, an der die erste Kontrollstelle war. Im Anstieg fragte mich Klaus, wo denn der Knut wohl geblieben wäre, aber dieser hatte die Anhöhe schon längst vor uns erklommen.

Dort war es zu dieser frühen Stunden schon mächtig voll und wir machten uns nach Abholung des obligatorischen Stempels, dem Genuß der angebotenen Bananen und Schokokekse schnell wieder auf die Gummisocken.

Der Verkehr wurde immer dichter, die Gruppen schneller und wir schwammen im Getümmel der verschiedenen Vereine einfach mit.

Dort fuhr unser Trio hinter einer Gruppe Radler her, die wohl aus Dortmund-Scharnhorst kamen und wunderte mich nur, welcher "geniale" Designer denn wohl die in dezentem dunkelgrün und schwarz gehaltene, geschmacklose Vereinsbekleidung geschaffen hat.



Wir fühlen uns, wie in einer Polizeieskorte... da lobe ich mir doch unser "Team Niederrhein 2007" - Design.

Nach der zweiten Kontrolle lichteten sich die Reihen zusehends, was wohl an der Streckenteilung lag und wir drei fuhren fast ganz alleine den Rest der 71 km - Strecke zurück nach Haltern.







Frank - Team Niederrhein 2007

7. Oktober 2009

(Fast) vom Winde verweht..............

Es ist der 3 Oktober 2009, seit ein paar Jahren ein Feiertag der dieses Jahr auf einen Samstag fiel.

Eigentlich ein Tag um ein bisschen Ruhe in den Alltag einkehren zu lassen.Wenn, ja wenn nicht der 3. Oktober auch traditionell der Tag des letzten Rennens des German Cycling Cup in Münster wäre.

Also wurde es nicht mit dem Müßiggang und dem langen ausschlafen, stattdessen schellte um 6 Uhr der Wecker und Birgit und ich machten uns gegen 8 Uhr auf den Weg ins Münsterland.

Ein bisschen freute ich mich schon auf das Rennen, endlich mal keine Asphaltblasen die sich mir in den Weg stellen, sondern eine ca. 78 Kilometer lange Flachetappe von Münster über Everswinkel, Telgte, Ostbevern zurück nach Münster.

Zwar stimmte dies, allerdings gab es bei diesem Rennen die berühmten Berge des Münsterlandes - nämlich Wind und den fast immer von Vorne.



Gegen 10.30 Uhr stellte ich mich in die Startaufstellung. Einige waren noch nicht ausgeschlafen und die 10 Grad trugen nicht zur Freude der Begleitcrew bei.

Kurze Zeit später tauchte dann ein mir wohlbekanntes Gesicht auf - Helmut vom SV Orsoy -.



Wer hätte da schon ahnen können, dass wir uns ein paar Mal aus den Augen verlieren würden, uns aber auch ebenso oft auf der Strecke wiedersehen.Gegen 11.02 erfolgte dann der Startschuss, schnell ging es dann mit bis zu 50 km/h die ersten Kilometer raus aus Münster auf breiten Bundesstraßen ins Umland.



Nach den ersten Metern verlor ich Helmut bereits aus den Augen. Er wollte das Rennen etwas ruhiger angehen lassen und ließ sich daher zurückfallen.Nach ca. 7 Kilometer die erste Schrecksekunde, bei etwas über 50 km/h fädelte ein vorausfahrender Rennradfahrer beim Vordermann ein und stürzte, mein Nebenmann und ich hatten noch komfortable 5 Zentimeter Platz. Zum Glück ging alles gut.

Allerdings wurde die Gruppe in zwei Teile zerrissen, die Schnelleren enteilten Uns und wir trödelten dann mit etwas um die 40 km/h hinterher. Und immer dieser Wind. Nach und nach wurde unsere Gruppe wieder größer und zwischenzeitlich wuchs diese auf bis zu 50 Rennradfahrer an. Das Tempo war ziemlich gleichbleibend.

Ab Mitte der Strecke nahm aber der Wind immer mehr zu und so kam es, das man mit ca. 40 km/h durch einen Wald fuhr, dann eine Kurve nahm und die Gruppe auf 20 km/h durch den Wind abgebremst wurde.



Durch das Anfangstempo etwas in Mitleidenschaft gezogen, hielt ich mich zu diesem Zeitpunkt eher hinten in der Gruppe auf um alles im Blick zu haben.Leider eine schlecht gewählte Taktik.
Sobald die Gruppe sich teilte, war ich zu weit weg um Anschluss an die schnellere Truppe zu bekommen. Naja, meine Taktikplanung hat noch Luft nach oben.........
Bei ca. 45 Kilometer erschall dafür von hinten ein nettes "Hallo", die Stimme kannte ich doch?!?!?! Richtig, durch die Tempoverschleppung hatte zwischenzeitlich Helmut wieder aufgeschlossen.Nicht lange danach kam aber eine weitere schnelle Truppe, ich folgte dieser und Helmut blieb abermals zurück.
Während der weiteren Fahrt machte ich mir dann ein paar Gedanken, wieso trödelten die Gruppen immer wenn es über Land ging, kaum kam aber ein Ortsschild und man hörte lautes Trommeln, Pfeifen und Gejohle, schon wurde das Tempo um mindestens 15 km/h gesteigert obwohl der Straßenbelag vom feinsten Asphalt auf Kopfsteinpflaster wechselte????


Bis auf den letzten Ort, dort wurde auch in der Stadt etwas getrödelt :-).




Eine Antwort habe ich bis heute nicht gefunden.Auf den letzten Kilometern Richtung Münster wurde wieder in der Truppe das Tempo verschleppt, schon kam wieder die altbekannte Stimme von Helmut.
Kurze Zeit später fuhren wir dann an einem Unfall eines Rennradkollegen vorbei, die Bundesstrasse war bis auf einen schmalen Streifen verengt. Diesmal war Helmut Vorne dabei und die Gruppe teilte sich. Helmut war in der schnellen Truppe, ich in der langsameren. So konnte er mir auf den letzten Kilometern noch 35 Sekunden oder 40 Plätze auf das Gesamtklassement abnehmen.
Und wieder kam mir der Gedanken einer anderen Taktikplanung in den Sinn. Insgesamt reichte es dann zu dem 444. Platz von 1.073 Teilnehmern mit der Zeit von 2:15: 26 Std. Punktlandung auf eine Schnapszahl, genau das wollte ich doch nur.......

Michael

(Vielen Dank auch an http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de/ für einige Bilder)

5. August 2009

Sparkassen Giro 2009 - was für eine Emozione !


Nach längerer Sommerpause gibts an dieser Stelle mal wieder ein Lebenszeichen von uns.
Anfang August - die Tour de France ist gelaufen, Lance ist zurück, der Pistolero hat gewonnen...und im benachbarten Bochum treffen sich Radsport-Verrückte die nicht gerade im Urlaub oder auf dem Nürburgring unterwegs sind.

An einem sonnig warmen Samstag sitzt also die Giro Besetzung direkt an der Strecke...zwischen Pasta Party und der Australischen Damen Nationalmannschaft, die der Konkurrenz zeigt, was eine Harke ist.

Die Startunterlagen sind abgeholt..alles ist bestens, wenn da nicht der Wetterbericht für den Sonntag wäre, dessen Voraussage so rein gar nichts mit dem sommerlichen Samstag zu tun hat.
Zwischen "wenns Regnet fahr ich wenn überhaupt nur langsam" und "nimmst Du ne Regenjacke mit?" pendeln sich die Gespräche ein...man einigt sich aber ermstal abzuwarten, wie es am nächsten Morgen aussieht. Schließlich hats ja noch nie beim Giro
geregnet ! Und wer glaubt schon dem Wetterfröschken ?

Nach der Pastaparty gabs gings dann mit dem traditionellen Derny Rennen
weiter...was irgendwie auch schon wieder Lust auf die Sechs-Tage Saison zum Jahresende machte.Während sich die Derny Fahrer einknatterten (ist Bochum Mitte eigentlich Umweltzone?) rollten sich auch die Teilnehmer locker an...und zwischen Band und Medion Shop gaben Cav und seine Jungs (genauer gesagt Herr Rennshaw und Herr Grabsch) bereitwillig Autogramme. Nach ein paar Runden Derny gings dann aber für uns nach Hause....schließlich wollte noch die eigene Rennmaschine für den nächsten Tag noch einmal kurz durchgecheckt werden.

Der Sonntag Morgen birgt dann die erste Überraschung des Tages...es ist bewölkt..man könnte fast sagen warm..und...kein Regen ! Die Strassen waren vom nächtlichen regen noch feucht...aber...sollten wir vielleicht Glück haben ? Also auf nach Bochum ! Auf der Autobahn fahren wir durch einen Korridor von schwarzen Wolken...aber wir haben Glück...kein Regenguss weit und breit. Nebenbei probt übrigens Michael seine womöglich künftigen Qualitäten als sportlicher Leiter, nachdem er mir auf der A40 (genauer gesagt auf der linken Spur) Trinkflaschen aus dem Fenster anreichen und taktische Instruktionen für die nächste Abfahrt geben wollte. Wir haben das aber dann sein gelassen und sind übrigens unbeschadet in Bochum angekommen.

Dort angekommen haben wir uns erstmal ein wenig auf der Strecke eingerollt....um uns dann anschließend ein Plätzchen im roten Startblock zu suchen. So akribisch wie in Köln wurde es mit der Aufstellung im Block und den Markierungen allerdings nicht genommen..gab es um uns herum doch eine bunte Mischung aus Startern sämtlicher Blöcke. Volker stand offenbar schon mitten in der Menge..gesehen haben wir ihn vor dem Start leider nicht. Nach dem Start übrigens auch nicht, denn der gute Mann hat im Rennen ein nettes Grüppchen nicht allzuweit vom Hauptfeld ergattert, und pflasterte mit durchschnittlich 41/ 42 Minuten pro Runde über den Kurs.

Michael und ich hatten uns bereits am Vortag darauf verständigt, beieinader zu bleiben...keine Gullideckelsprints und keine Stunts. Ankommen und Spaß haben war der Plan.
Zumal man es auf der stellenweise noch nassen Fahrbahn auch nicht übertreiben musste.
Und so ging es also auf den neuen Kurs in Bochum....nur noch drei Runden ansatt vier...allerdings diesmal 75 statt 58 Km.
Unterwegs lief eigentlich alles wie am Schnürchen..allerdings hatten wir nach dem ersten Kilometer direkt eine Slalom Einlage zu absolvieren, da auf dem neu eingebauten Mini-Pave Abschnitt die ersten Trinkflaschen diverser Mitfahrer beschlossen, schon vorzeitig aus dem Rennen auszusteigen und den angestammten Platz im Flaschenhalten schnellstmöglich zu verlassen. Aber sowohl Micha als auch ich haben früher ja schon immer am Donnerstag Abend den 7. Sinn in der ARD...zwar stand Egon Hoegen nicht am Strassenrand aber wir haben auch dieses Hindernis problemlos gemeistert.

Nach einer schnellen ersten Runde (ja Volker..auch wir haben da nur 41 Min für gebraucht ;-)) haben wir es dann mit 45 und 44 Min etwas lockere angehen lassen....wir wussten ja...der zu gewinnende Blumentopf war schon fest in den Händen der Univega Profis.
Die traditionellen Anstiege haben wieder Spaß gemacht, wenngleich in diesem Jahr nicht mehr ganz so viele Zuschauer wie in den Vorjahren am Streckenrand standen - sicherlich lag aber auch das am Wetter. Apropos Wetter - ja - in der zweiten Runde fing es dann doch mal an zu tröpfeln...was sich nach gewisser Zeit aber wieder einstellte - unterm Strich konnte man das als angenehmen Abkühlung verbuchen.

Die Gefahrenstellen unterwegs waren im übrigen sehr gut gesichtert, überall waren ausreichen Strecklenposten platziert, die den Fahrern rechtzeitg signalisierten, besser mal ein wenig Druck vom Pedal zu nehmen. Kurz vor dem Ziel traf ich dann noch Helmut von SV Orsoy...ja mein Guter, so trifft man sicher wiefer....ich hoffe ich habe Dir nicht zuviel versprochen mit den Giro ;-)

Alles in allem hat es auch dieses Jahr wieder sehr viel Spaß gemacht. Ein großes Lob an Micha...der seinen Renn Einstand fürs Team gegeben hat...und ich hab das Gefühl..es war sicherlich nicht sein letztes. Und unser Bergspezialist Volker hat auch in diesem Jahr einmal mehr gezeigt...dass er diesen Spitznamen nicht zu unrecht trägt...

Mein besonderer Dank an dieser Stelle an die Möllis....die sich trotz Nachtschicht und Sonntag Morgen es sich nicht haben nehmen lassen, uns tatkräftig am Streckenrand zu unterstützen!

Während ich also in der Schlussrunde durchs Ziel rollte, hatte ich dann noch die große Ehre, von Eurosports Karsten Migels, welcher wie im Vorjahr auch dieses mal wieder das Rennen kommentierte, namentlich (inkl. Teamname ;-)) im Ziel begrüsst zu werden.
Den Werbeauftrag hatte ich somit auch an diesem tag erfüllt. Nach der resten Verpflegung und dem gegenseitigem Beglückwünschen ging es dann erst mal unter die Dusche...

Nun konnte man also entspannen..und bei einem kleinen Snack am Streckenrad die Profis beobachten. Das Rennen war spannend....gleich zu Beginn lieferte Gerald Cioleks einen Laufradwechsel Workshop auf der Strecke....es gab ein Ausreißergrüppchen...Regenschauer und natürlich eine ganze Menge fachsimpelndes Publikum am Streckenrand. Das Rennen wurde wie am Vortag von Mark Cavendish gewonnen... mal wieder lies der ehemalige Team Sparkasse fahrer auf seiner "Heimstrecke" nichts anbrennen.

Zu guter letzt lief dann auch noch Enrico Muax an mir vorbei....was soll ich sagen...der Giro endete dann also ganz stilvoll italienisch.....was für eine Emozione !!!!!!!!!!


In diesem Sinne bis demnächst & gute Fahrt !

28. Mai 2009

Lichtlos durch die Nacht - unterwegs mit dem Team Alt - Walsum!

Mittwoch, 20. Mai 2009.

Bereits zum dritten Mal trafen sich die Fahrer des "Team Niederrhein 2007" am Kraftwerk in Voerde-Möllen, um im Verbund mit dem "Team Alt - Walsum" eine abendliche Trainingsrunde zu drehen. Um 18:30 Uhr startete die 12 Fahrer/-innen umfassende Truppe in Richtung Wesel, um dieses Mal die linke Rheinseite zu besuchen.


Wir fuhren in Wesel über die Rheinbrücke und dann am bekannten Fernsehsendeturm vorbei immer am Rhein entlang in Richtung Xanten. Die Jungs aus Alt-Walsum führten uns dann in die ehemalige Römersiedlung hinein, wo wir erst von einer unplanmäßigen Baustelle (die Strasse war weg) und auch noch von dem dort stattfindendem "Siegfriedspektakel" das erste Mal aufgehalten wurden. Durch die dort herrschenden Verkehrsverhältnisse wurde unsere Truppe kurzfristig in zwei Gruppen aufgeteilt, was jedoch im Zeitalter der Mobiltelefone kein grosses Problem darstellte.

Nach dem Zusammenschluß der Verfolgergruppe mit dem Peloton ging die Fahrt dann über Labbeck weiter, wo wir eine kurze Rast einlegten. Nach dem Zusammenschluß der Verfolgergruppe mit dem Peloton ging die Fahrt dann über Labbeck weiter, wo wir eine kurze Rast einlegten.















In Sonsbeck gerieten wir ein wenig später auch noch in einen Volkslauf, der uns zeitweilig auf den durch Zuschauer belagerten Bürgersteig zwang. Nach erneutem Zusammenschluß der Gruppe fuhren wir dann in Richtung Alpen weiter. Horst, der Präses des "Team Alt - Walsum" zweifelte schon daran, dass wir die letzte Fähre in Orsoy um 21 Uhr, die uns über den Rhein nach Hause tragen sollte, überhaupt noch erreichen. Die Aussage von ihm: "Dat wird abba knapp!" nutzte dann das Team Niederrhein 2007 um das Tempo ein wenig zu forcieren. Olli machte das Tempo und wir folgten ihm in gewohnter Manier. Murat verfügte zu diesem Zeitpunkt wohl noch über jede Menge überschüssiger Energieund überholte mit den laut brummenden Reifen seines MTB den führenden Olli, der sich prompt in dessen Windschatten hing, Dominic nutze die Gelegenheit für einen Sprintversuch aus dem Peloton. Jürgen folgte ihm und ich lies mich im Sog des Windschattens der Teamkameraden wieder an die beiden Ausreisser heranführen. Im Eifer des Gefechtes bemerkten wir erst gar nicht, dass das Team Niederrhein 2007 die ganze Truppe auseinander gefahren hatte und gab anschliessend den Verfolgern die Chance, wieder zu uns aufzuschliessen. Wie schon vorher angekündigt, kamen wir trotz dieses erhöhten km - Ø in zeitliche Verdrückung und erreichten Orsoy erst um 21:10 Uhr.


Die Fähre war gerade dabei, auf der anderen Seite des Rheins zu ankern und uns blieb nichts anderes übrig, als sehnsüchtig hinüberzublicken.

Wolfgangs Äusserung: "Ihr müsste das alles positiv sehen, so können wir wenigstens den Sonnenuntergang geniessen..." riss uns wieder in die Realität zurück und wir machten uns mit unseren unbeleuchteten Rennrädern auf den Weg, die andere Rheinseite auf unseren schmalen Reifen zu erreichen. Die grosse Gruppe fuhr in Richtung DU-Baerl zur Brücke, Olli und ich mussten aber nach Wesel zurück, da unsere Autos noch am Kraftwerk parkten und verabschiedeten und von den Anderen. Im schwindenden Tageslicht rollten wir dann wieder durch die umliegenden Dörfer zurück Richtung Rheinberg und überlegten, wie wir mit diesem "positiven Stress" am besten umgehen sollten. Eine vermeintliche Abkürzung erwies sich nach ein paar 100 m als Weg ins Nirwana landwirtschaftlicher Nutzflächen und wir entschieden uns, über die Hauptstrasse weiter zu fahren, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Die Idee, nach Alpsray zu fahren und bei den dort wohnenden Teamkameraden Birgit und Michael Zuflucht und eine Transfergelegenheit zurück nach Voerde zu suchen, verwarfen wir sofort wieder, da diese zu diesem Zeitpunkt in ihrem wohlverdienten Urlaub in Frankreich verweilten.

Also fuhren wir durch Rheinberg hindurch zu einer Tankstelle, um uns dort mit einer Flasche "Powerade Wild Berry" und zwei "Bifi Carrazza" für den Heimweg zu stärken. Unsere daheim wartenden "besseren Hälften" Lydia und Karin informierten wir noch per Mobilphone, dass wir noch in der "Pampa" feststeckten und uns jetzt auf den Weg durch die Nacht machen wollten. Inzwischen war die Sonne vollends untergegangen und wir fuhren direkt auf den lichtlosen, aber autofreien, zum Glück asphaltierten Rheindeich. Mit philosophischen Weisheiten versuchten wir dann, unsere ohnehin positive Moral noch weiter zu stärken:

- "Gelten weisse Lenkerbänder eigentlich als Leuchtmittel?"
- "Guck ma den Himmel, so dunkel is dat auch nu wieder nich!"
- "Zum Glück sind unsere Trikots so schön rot und die Schrift kann man bestimmt im
Dunkeln auch noch gut sehen, oder?
- Da hinten ist doch Licht"...

mit der letzteren Aussage war das Werk der Solvay in Büderich, 30 km weiter gemeint!

Ganz vorsichtig rollten wir nun nebeneinander durch die Dunkelheit, um nach einigen, endlos scheinenden Kilometern und einer gefühlten zeitlichen Ewigkeit, wieder die Weseler Rheinbrücke zu erreichen. Da die Deichstrasse auf den letzten 200 m noch nicht asphaltiert war, schoben wir unsere Fahrzeuge dann über groben Schotter durch eine Öffnung im Bauzaun bis zur Brücke, wo wir dann auf dem Radweg weiterfahren konnten. Zum Glück gibt es auf der gesamten Strecke über den Weseler Ring, dann am "Lippeschlößchen" vorbei durchs Lippedorf, Friedrichsfeld und Voerde zum Kraftwerk zurück, durchgehend Radwege, die wir dann dankend nutzten. Zwischen Friedrichsfeld und Voerde war dieser sogar beleuchtet. Endlich kamen wir dann in stockfinsterer Nacht um 23:30 Uhr und gefahrenen 106 km wieder am Parkplatz in Möllen an und beschlossen, beim nächsten Mal dann doch unsere Akkuleuchten mitzunehmen.

Am nächsten Tag erfuhren wir dann aus verschiedenen Quellen (Rennrad-Forum, eMail, Website des Team Alt - Walsum) dass die Kameraden auch alle gut nach Hause gekommen sind.

Für die nächste Tour habe ich meine "Notfalldose" schon zusammen gestellt!

Frank - Team Niederrhein 2007

29. April 2009

RTF "BIKE ON" in Buer - 111 km im Express-Tempo




Sonntag, 19 . April 2009,

...Mölli hatte zur schnellen RTF in Gelsenkirchen gerufen und viele waren gekommen.


Das bei "Rund um Köln" zerstörte Ausfallende meines Renners war leider noch nicht geliefert worden, weswegen ich tags zuvor ein paar gebrauchte Michelin-Speedium Straßenreifen auf die Felgen meines Focus-Crossers montierte. So gerüstet trafen wir uns pünktlich um 8:30 Uhr mit Startnummer ausgerüstet im "Startblock" auf de
m Hof der Schule, um gemeinsam auf die Strecke zu gehen.

Direkt am Anfang ging es schon mit erhöhter Geschwindigkeit, welche hauptsächlich von dem Typ mit den Hammerwaden "Käpt´n Koga" und dem schnellen Jungspund Max bestimmt wurde. In deren Windschatten fanden sich dann Mölli, Sascha, Dominic, Thomas, ein älterer Herr mit schnellen Beinen und grauem Backenbart, und die beiden "Frischlinge" Franz und Bodo ein. Klaus und seine Ex-Mieterin Kerstin h
atten sich direkt auf ein eher gemäßigtes Tempo und die kürzere Strecke geeinigt.

Da ich Olli zuerst an meinem Servicewagen mit der neuen "Team Niederrhein" - Jacke ausstatten musste, waren er, Michael P. und ich gezwungen,
die ganze schnelle Truppe einzuholen, was uns aber erst an der ersten Kontrollstelle irgendwo im Wald in Gahlen gelang. Kurz vorher trafen wir noch Thomas, der am Strassenrand einen Reifenschaden am Hinterrad reparierte, warteten kurz auf den Ritzelreiter, der schon seinem Ersatzschlauch mittels Gaskartusche Leben einhauchte und fuhren dann gemeinsam weiter. Nach kurzem "Futter fassen" und Besuch beim Stempelmann ging es dann im gleichen Express-Tempo zügig weiter. Kurz danach waren die beiden Neulinge nach hinten verschwunden, wahrscheinlich, weil das Tempo von über 30 km/h immer noch nicht nachließ.

Nach ca. der Hälfte der Gesamtdistanz in Gartop teilte sich die Strecke und ich traf die Fehlentscheidung des Tages. Thomas und Dominic waren da schlauer und fuhren direkt auf der 71 km langen Alternativstrecke weiter in Richtung Gahlen. Wir kurbelten aber weiter auf der längeren Route in Richtung Krudenburg, Obrighoven, Voshövel weiter in Richtung Brünen.


An einem Bauernhof mitten in der "Pampa" gab es dann die 2. Kontrolle mit leckeren Schmalz- und Marmeladenbroten, Riegeln und genügend Getränken, mein Lob an die Organisatoren. Irgendwann trudelte dann Franz, schon sichtlich mitgenommen, auf dem Hof ein. Der "Backenbart" war jetzt auch nicht mehr dabei.



Kurze Zeit später, an einem etwas längeren Hügel, "platzten" Sascha und ich aus der Gruppe nach hinten raus und wir ließen es etwas ruhiger angehen. Hinter Brünen, Richtung Marienthal hatte ich meinen ersten Einbruch und verlor auch noch Saschas Hinterrad, der sich an eine andere Gruppe gehängt hatte.Von Marienthal aus fuhr ich dann Richtung Raesfeld, mit gemächlichem Tempo, immer im kräftigen Gegenwind, hinter allen anderen her und bekam immer mehr Schmerzen in den Beinen. Warum mache ich das alles hier? Muss man ausgeschiedenes Laktat eigentlich als Sondermüll entsorgen? Sind im Ziel noch Würstchen da, wenn ich ankomme? Fragen über Fragen!!!

In Schermbeck, quasi vor meiner Haustüre, ereilte
mich der erste Krampf im linken Oberschenkel (Musculus tensor fasciae latae) und ich musste für 5 Minuten anhalten. Durch meine Ortskenntnis gelang es mir, ca. 3 km der Strecke abzukürzen und in Gahlen an der 3. Kontrolle die Anderen wiederzutreffen. Olli und Michael hatten sich wohl zwischendurch auch von der Haupttruppe nach hinten getrennt und es ein wenig langsamer angehen lassen. Von dort aus waren es dann noch 21 km ins Ziel, die ich dann nach Auffüllen meiner, inzwischen leeren Trinkflasche, sehr ruhig habe angehen lassen, da sich meine Krämpfe, inzwischen war auch noch einer oberhalb des rechten Knies (Musculus rectus femons) dazugekommen, daran erinnerten, dass so langsam die "Luft" raus war. Mit gemäßigter Fahrweise durch Dorsten ging es dann wieder Richtung Gelsenkirchen zurück. In einem Waldstück, irgendwo zwischen Dorsten und Scholven, gabelte ich dann noch Sascha wieder auf, der einen kurzen Notstop an einem Baum eingelegt hatte. Zusammen rollten wir dann gemächlich wieder zurück zum Ausgangspunkt, an dem sich die anderen bereits mit Bratwürstchen versorgt hatten. Mölli erzählte noch etwas von einem 33er Schnitt!!! Glücklicherweise mussten sich die "Sieger" keine Druckbetankung mit lauwarmen Prosecco à la Giro d´Italia über sich ergehen lassen, sondern durften sich ein kühles Helles vom Fass gönnen.

Eines habe ich mir jedoch vorgenommen. Die nächste RTF wird definitiv mit höchstens Ø 27 km/h gefahren oder ich nehme die kürzere Strecke.

Frank - Team Niederrhein 2007

23. April 2009

Rund um Köln 2009 - Jedermannrennen mit Hindernissen

Er-"fahr"-ungsbericht des Team Niederrhein 2007!

Ostmontag, 13. April 2009..., das lange Warten hatte sich gelohnt. Im Gegensatz zum letzten Jahr spielte nun auch das Wetter mit und wir trafen uns zeitig auf dem Parkplatz der Kölnmesse in Deutz um die diesjährige Austragung der 60 km - Challenge von "RuK" mitzugestalten. Gemeinsam fuhren wir dann zum Start nach Leverkusen und ordneten und in unserem Startblock ein. Ehrensprinter Mölli und sein Kamerad Markus von unserem befreundeten Team der "Ritzelreiter Ruhrpott" starteten bereits vor uns auf die harte 116 km lange Strecke. Andrea, für das Rennen extra aus ihrer neuen Heimat Nürnberg angereist, konnte uns anhand der neuen Teamtrikots schnell orten und gesellte sich fröhlich und aufgeregt zugleich, zu uns. Leider konnten wir Neumitglied Murat nicht in der Startaufstellung entdecken, wir sollten ihn dann erst später im Ziel finden.

Um 11:03 Uhr startete dann der erste Block und wir durften 2 Mi
nuten später hinter her sprinten. Schon nach wenigen 100 Metern schoß Andrea an mir vorbei, um die teaminterne Führung zu übernehmen . Das Feld bewegte sich in flottem Tempo nach Odenthal (km 9,8) in Richtung Bechener Esel, wobei auf weiteren 9,4 km insgesamt 171 Höhenmeter (von 77 auf 248 m) zu bewältigen waren. Jeder kämpfte mit sich und versuchte, an der Steigung seinen Rhytmus zu finden. Meine Kette wanderte immer weiter nach links und ich erreichte mit einer Übersetzung von 34/21 Zähnen den Gipfel. Nach rasanter Abfahrt über 8 km hinunter auf 110 m folgte dann die nächste Prüfung für Mensch und Material an der "Muur von Sand", von auf 900 m die Kleinigkeit von 56 Höhenmetern zu bewältigen waren. Dort benötigte ich dann allerdings 34/26 Zähne und mein Herz pumpte mit mindestens 170 Umdrehungen auf Anschlag. Die anderen konnten nicht wirklich weit von mir entfernt sein.

Nach einer schnellen Abfahrt von 70 Höhenmetern auf 2,9 km Länge, folgte dann de
r berüchtigte Anstieg zum Schloß Bensberg (1,9 km mit 87 hm), bekannterweise das letzte Stück auf äußerst unangenehmen Kopfsteinpflaster, Parix-Roubaix lässt grüssen.

Auf
halber Höhe strauchelte rechts neben mir ein Mitstreiter, geriet in die Absperrung und riss mir im Fallen mein Vorderrad weg.

Ich fiel auf m
eine rechte Seite, rappelte mich aber schnell wieder auf und bewältigte das letzte Stück hinauf zum Schloß, wobei mir die am Strassenrand stehenden Rheinberger Michael und Birgit (in Teamjacken) sowie unser Neumitglied Michael P. durch wilde Anfeuerungsrufe die letzten Meter erheblich einfacher machten. Das ist Teamgeist!!!

Oben angekom
men hört ich dann schon das Unheil auf mich zukommen. Irgend etwas klapperte an meinem Hinterrad und nach ein paar weiteren Metern gab es plötzlich einen Knall. Durch das bei meinem Sturz in Mitleidenschaft gezogene Rahmenausfallende schlug mein Schaltwerk ins Hinterrad, welches schlagartig stehen blieb. Schnell schaffte ich mein Rad von der Strasse weg an die nächste Hauswand und versuchte, mein Hinterad wieder gängig zu bekommen, versaute mir dabei natürlich sofort beide Hände mit einer Mischung aus Kettenschmiere und Schmutz, bekam das Schaltwerk aber schnell wieder frei und schwang mich wieder aufs Rad. Leider wurde die Kette durch das umgeschlagenen Schaltwerk nicht mehr richtig geführt und die Gänge sprangen wegen dem verbogenen Ausfallende hin und her. Für nächstes Jahr nehmen wir uns aber einen Servicewagen mit!

Zum Glück ging es von Bensberg aus nur noch Bergab in Richtung Forsbach nach Köln zum Ziel. Irgenwann schaffte ich es, einen Gang zu schalten, der dauerhaft drin blieb, aber das andauernde "klong, klong, klo
ng", das von einer abgerissenen Speiche stammte, nervte immer mehr und im Tal hielt ich am Strassenrand an, reinigte meine schwarzen Hände im Gras und bog die an der Nabe abgerissenen Speiche um, damit diese nicht bei jeder Radumdrehung weiter gegen den Hinterbau meines Rahmens schlug. Jede vorbeifahrende Gruppe im Windschatten nutzend, ich konnte keinen "Druck" mehr auf die Kette geben, ohne dass diese übersprang, spulte ich die letzten Kilometer nach Köln ab und war froh, nach insgesamt 57 Kilometern das Ziel zu erreichen. Erstaunlicherweise beendete ich das Rennen trotz meines Missgeschickes mit einem Schnitt von 32,89 km/h (Transpondernmessung), nur 9,5 Minuten hinter den anderen Teamkameraden. Murat, den wir leider erst im Ziel wiedertrafen, hatte die Strecke mit einem Parforceritt in einer Zeit von 1:30:19 Std.bewältigt. Ein hervorragendes Ergebnis. Die beiden von der knackigen 116 km - Strecke geforderten Ritzelreiter Markus und Dirk "Mölli" kamen dann ein wenig später von ihrer großen Runde auch gesund & heil ins Ziel.


Frank - Team Niederrh
ein 2007

6. Januar 2009

Ein frohes neues Jahr !

Liebe Radsportfreunde !

Das Team Niederrhein wünscht allen Radsportlern einen erflogreichen Start in die Saison 2009 !
Wir sehen uns bei Rund um Köln und den bald wieder anstehenden RTFs - bis dahin viel Spaß bei der Rollen/Indoor und Cross Saion - und genießt die diesjährige Winterpracht.