20. Oktober 2009
Frostiger Saisonabschluß
und Knut aus Herne wollte ich die 71 km - Runde unter die schmalen Reifen nehmen und wir rollten mit gemäßigter Geschwindigkeit aus Haltern heraus, wobei die beissende Kälte empfindlich in die Finger- und Fußspitzen kroch. Kaum auf der gut ausgebauten Landstrasse angekommen, zog Knut das Tempo an, wir hängten uns an noch schnellere Gruppen ran, um uns dann mit Geschwindigkeiten von 35 - 36 km/h erst einmal warm zu fahren. Nach einigen Kilometern stiegen auch die Körpertemperaturen an und sogar in unsere Finger kam wieder Leben.
Eine Stunde später kam dann sogar die Sonne noch raus und die Laune aller Radler hob sich zunehmend, die Gruppen wurden dichter und an einem kurzen Anstieg mussten wir sogar im Stau warten, um uns dann an den langsameren Fahrern vorbei auf die Anhöhe zu katapultieren, an der die erste Kontrollstelle war. Im Anstieg fragte mich Klaus, wo denn der Knut wohl geblieben wäre, aber dieser hatte die Anhöhe schon längst vor uns erklommen.
Dort war es zu dieser frühen Stunden schon mächtig voll und wir machten uns nach Abholung des obligatorischen Stempels, dem Genuß der angebotenen Bananen und Schokokekse schnell wieder auf die Gummisocken.
Der Verkehr wurde immer dichter, die Gruppen schneller und wir schwammen im Getümmel der verschiedenen Vereine einfach mit.
Dort fuhr unser Trio hinter einer Gruppe Radler her, die wohl aus Dortmund-Scharnhorst kamen und wunderte mich nur, welcher "geniale" Designer denn wohl die in dezentem dunkelgrün und schwarz gehaltene, geschmacklose Vereinsbekleidung geschaffen hat.
Wir fühlen uns, wie in einer Polizeieskorte... da lobe ich mir doch unser "Team Niederrhein 2007" - Design.
Nach der zweiten Kontrolle lichteten sich die Reihen zusehends, was wohl an der Streckenteilung lag und wir drei fuhren fast ganz alleine den Rest der 71 km - Strecke zurück nach Haltern.
Frank - Team Niederrhein 2007
7. Oktober 2009
(Fast) vom Winde verweht..............
5. August 2009
Sparkassen Giro 2009 - was für eine Emozione !
Nach längerer Sommerpause gibts an dieser Stelle mal wieder ein Lebenszeichen von uns.
Anfang August - die Tour de France ist gelaufen, Lance ist zurück, der Pistolero hat gewonnen...und im benachbarten Bochum treffen sich Radsport-Verrückte die nicht gerade im Urlaub oder auf dem Nürburgring unterwegs sind.
An einem sonnig warmen Samstag sitzt also die Giro Besetzung direkt an der Strecke...zwischen Pasta Party und der Australischen Damen Nationalmannschaft, die der Konkurrenz zeigt, was eine Harke ist.
Die Startunterlagen sind abgeholt..alles ist bestens, wenn da nicht der Wetterbericht für den Sonntag wäre, dessen Voraussage so rein gar nichts mit dem sommerlichen Samstag zu tun hat.
Zwischen "wenns Regnet fahr ich wenn überhaupt nur langsam" und "nimmst Du ne Regenjacke mit?" pendeln sich die Gespräche ein...man einigt sich aber ermstal abzuwarten, wie es am nächsten Morgen aussieht. Schließlich hats ja noch nie beim Giro
geregnet ! Und wer glaubt schon dem Wetterfröschken ?
Nach der Pastaparty gabs gings dann mit dem traditionellen Derny Rennen
weiter...was irgendwie auch schon wieder Lust auf die Sechs-Tage Saison zum Jahresende machte.Während sich die Derny Fahrer einknatterten (ist Bochum Mitte eigentlich Umweltzone?) rollten sich auch die Teilnehmer locker an...und zwischen Band und Medion Shop gaben Cav und seine Jungs (genauer gesagt Herr Rennshaw und Herr Grabsch) bereitwillig Autogramme. Nach ein paar Runden Derny gings dann aber für uns nach Hause....schließlich wollte noch die eigene Rennmaschine für den nächsten Tag noch einmal kurz durchgecheckt werden.
Der Sonntag Morgen birgt dann die erste Überraschung des Tages...es ist bewölkt..man könnte fast sagen warm..und...kein Regen ! Die Strassen waren vom nächtlichen regen noch feucht...aber...sollten wir vielleicht Glück haben ? Also auf nach Bochum ! Auf der Autobahn fahren wir durch einen Korridor von schwarzen Wolken...aber wir haben Glück...kein Regenguss weit und breit. Nebenbei probt übrigens Michael seine womöglich künftigen Qualitäten als sportlicher Leiter, nachdem er mir auf der A40 (genauer gesagt auf der linken Spur) Trinkflaschen aus dem Fenster anreichen und taktische Instruktionen für die nächste Abfahrt geben wollte. Wir haben das aber dann sein gelassen und sind übrigens unbeschadet in Bochum angekommen.
Dort angekommen haben wir uns erstmal ein wenig auf der Strecke eingerollt....um uns dann anschließend ein Plätzchen im roten Startblock zu suchen. So akribisch wie in Köln wurde es mit der Aufstellung im Block und den Markierungen allerdings nicht genommen..gab es um uns herum doch eine bunte Mischung aus Startern sämtlicher Blöcke. Volker stand offenbar schon mitten in der Menge..gesehen haben wir ihn vor dem Start leider nicht. Nach dem Start übrigens auch nicht, denn der gute Mann hat im Rennen ein nettes Grüppchen nicht allzuweit vom Hauptfeld ergattert, und pflasterte mit durchschnittlich 41/ 42 Minuten pro Runde über den Kurs.
Michael und ich hatten uns bereits am Vortag darauf verständigt, beieinader zu bleiben...keine Gullideckelsprints und keine Stunts. Ankommen und Spaß haben war der Plan.
Zumal man es auf der stellenweise noch nassen Fahrbahn auch nicht übertreiben musste.
Und so ging es also auf den neuen Kurs in Bochum....nur noch drei Runden ansatt vier...allerdings diesmal 75 statt 58 Km.
Unterwegs lief eigentlich alles wie am Schnürchen..allerdings hatten wir nach dem ersten Kilometer direkt eine Slalom Einlage zu absolvieren, da auf dem neu eingebauten Mini-Pave Abschnitt die ersten Trinkflaschen diverser Mitfahrer beschlossen, schon vorzeitig aus dem Rennen auszusteigen und den angestammten Platz im Flaschenhalten schnellstmöglich zu verlassen. Aber sowohl Micha als auch ich haben früher ja schon immer am Donnerstag Abend den 7. Sinn in der ARD...zwar stand Egon Hoegen nicht am Strassenrand aber wir haben auch dieses Hindernis problemlos gemeistert.
Nach einer schnellen ersten Runde (ja Volker..auch wir haben da nur 41 Min für gebraucht ;-)) haben wir es dann mit 45 und 44 Min etwas lockere angehen lassen....wir wussten ja...der zu gewinnende Blumentopf war schon fest in den Händen der Univega Profis.
Die traditionellen Anstiege haben wieder Spaß gemacht, wenngleich in diesem Jahr nicht mehr ganz so viele Zuschauer wie in den Vorjahren am Streckenrand standen - sicherlich lag aber auch das am Wetter. Apropos Wetter - ja - in der zweiten Runde fing es dann doch mal an zu tröpfeln...was sich nach gewisser Zeit aber wieder einstellte - unterm Strich konnte man das als angenehmen Abkühlung verbuchen.
Die Gefahrenstellen unterwegs waren im übrigen sehr gut gesichtert, überall waren ausreichen Strecklenposten platziert, die den Fahrern rechtzeitg signalisierten, besser mal ein wenig Druck vom Pedal zu nehmen. Kurz vor dem Ziel traf ich dann noch Helmut von SV Orsoy...ja mein Guter, so trifft man sicher wiefer....ich hoffe ich habe Dir nicht zuviel versprochen mit den Giro ;-)
Alles in allem hat es auch dieses Jahr wieder sehr viel Spaß gemacht. Ein großes Lob an Micha...der seinen Renn Einstand fürs Team gegeben hat...und ich hab das Gefühl..es war sicherlich nicht sein letztes. Und unser Bergspezialist Volker hat auch in diesem Jahr einmal mehr gezeigt...dass er diesen Spitznamen nicht zu unrecht trägt...
Mein besonderer Dank an dieser Stelle an die Möllis....die sich trotz Nachtschicht und Sonntag Morgen es sich nicht haben nehmen lassen, uns tatkräftig am Streckenrand zu unterstützen!
Während ich also in der Schlussrunde durchs Ziel rollte, hatte ich dann noch die große Ehre, von Eurosports Karsten Migels, welcher wie im Vorjahr auch dieses mal wieder das Rennen kommentierte, namentlich (inkl. Teamname ;-)) im Ziel begrüsst zu werden.
Den Werbeauftrag hatte ich somit auch an diesem tag erfüllt. Nach der resten Verpflegung und dem gegenseitigem Beglückwünschen ging es dann erst mal unter die Dusche...
Nun konnte man also entspannen..und bei einem kleinen Snack am Streckenrad die Profis beobachten. Das Rennen war spannend....gleich zu Beginn lieferte Gerald Cioleks einen Laufradwechsel Workshop auf der Strecke....es gab ein Ausreißergrüppchen...Regenschauer und natürlich eine ganze Menge fachsimpelndes Publikum am Streckenrand. Das Rennen wurde wie am Vortag von Mark Cavendish gewonnen... mal wieder lies der ehemalige Team Sparkasse fahrer auf seiner "Heimstrecke" nichts anbrennen.
Zu guter letzt lief dann auch noch Enrico Muax an mir vorbei....was soll ich sagen...der Giro endete dann also ganz stilvoll italienisch.....was für eine Emozione !!!!!!!!!!
In diesem Sinne bis demnächst & gute Fahrt !
28. Mai 2009
Lichtlos durch die Nacht - unterwegs mit dem Team Alt - Walsum!
Nach dem Zusammenschluß der Verfolgergruppe mit dem Peloton ging die Fahrt dann über Labbeck weiter, wo wir eine kurze Rast einlegten. Nach dem Zusammenschluß der Verfolgergruppe mit dem Peloton ging die Fahrt dann über Labbeck weiter, wo wir eine kurze Rast einlegten.
Die Fähre war gerade dabei, auf der anderen Seite des Rheins zu ankern und uns blieb nichts anderes übrig, als sehnsüchtig hinüberzublicken.
Wolfgangs Äusserung: "Ihr müsste das alles positiv sehen, so können wir wenigstens den Sonnenuntergang geniessen..." riss uns wieder in die Realität zurück und wir machten uns mit unseren unbeleuchteten Rennrädern auf den Weg, die andere Rheinseite auf unseren schmalen Reifen zu erreichen. Die grosse Gruppe fuhr in Richtung DU-Baerl zur Brücke, Olli und ich mussten aber nach Wesel zurück, da unsere Autos noch am Kraftwerk parkten und verabschiedeten und von den Anderen. Im schwindenden Tageslicht rollten wir dann wieder durch die umliegenden Dörfer zurück Richtung Rheinberg und überlegten, wie wir mit diesem "positiven Stress" am besten umgehen sollten. Eine vermeintliche Abkürzung erwies sich nach ein paar 100 m als Weg ins Nirwana landwirtschaftlicher Nutzflächen und wir entschieden uns, über die Hauptstrasse weiter zu fahren, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Die Idee, nach Alpsray zu fahren und bei den dort wohnenden Teamkameraden Birgit und Michael Zuflucht und eine Transfergelegenheit zurück nach Voerde zu suchen, verwarfen wir sofort wieder, da diese zu diesem Zeitpunkt in ihrem wohlverdienten Urlaub in Frankreich verweilten.
Also fuhren wir durch Rheinberg hindurch zu einer Tankstelle, um uns dort mit einer Flasche "Powerade Wild Berry" und zwei "Bifi Carrazza" für den Heimweg zu stärken. Unsere daheim wartenden "besseren Hälften" Lydia und Karin informierten wir noch per Mobilphone, dass wir noch in der "Pampa" feststeckten und uns jetzt auf den Weg durch die Nacht machen wollten. Inzwischen war die Sonne vollends untergegangen und wir fuhren direkt auf den lichtlosen, aber autofreien, zum Glück asphaltierten Rheindeich. Mit philosophischen Weisheiten versuchten wir dann, unsere ohnehin positive Moral noch weiter zu stärken:
- "Gelten weisse Lenkerbänder eigentlich als Leuchtmittel?"
- "Guck ma den Himmel, so dunkel is dat auch nu wieder nich!"
- "Zum Glück sind unsere Trikots so schön rot und die Schrift kann man bestimmt im
Dunkeln auch noch gut sehen, oder?
- Da hinten ist doch Licht"...
mit der letzteren Aussage war das Werk der Solvay in Büderich, 30 km weiter gemeint!
Ganz vorsichtig rollten wir nun nebeneinander durch die Dunkelheit, um nach einigen, endlos scheinenden Kilometern und einer gefühlten zeitlichen Ewigkeit, wieder die Weseler Rheinbrücke zu erreichen. Da die Deichstrasse auf den letzten 200 m noch nicht asphaltiert war, schoben wir unsere Fahrzeuge dann über groben Schotter durch eine Öffnung im Bauzaun bis zur Brücke, wo wir dann auf dem Radweg weiterfahren konnten. Zum Glück gibt es auf der gesamten Strecke über den Weseler Ring, dann am "Lippeschlößchen" vorbei durchs Lippedorf, Friedrichsfeld und Voerde zum Kraftwerk zurück, durchgehend Radwege, die wir dann dankend nutzten. Zwischen Friedrichsfeld und Voerde war dieser sogar beleuchtet. Endlich kamen wir dann in stockfinsterer Nacht um 23:30 Uhr und gefahrenen 106 km wieder am Parkplatz in Möllen an und beschlossen, beim nächsten Mal dann doch unsere Akkuleuchten mitzunehmen.
Am nächsten Tag erfuhren wir dann aus verschiedenen Quellen (Rennrad-Forum, eMail, Website des Team Alt - Walsum) dass die Kameraden auch alle gut nach Hause gekommen sind.
Für die nächste Tour habe ich meine "Notfalldose" schon zusammen gestellt!
Frank - Team Niederrhein 2007
29. April 2009
RTF "BIKE ON" in Buer - 111 km im Express-Tempo
Sonntag, 19 . April 2009,
...Mölli hatte zur schnellen RTF in Gelsenkirchen gerufen und viele waren gekommen.
Das bei "Rund um Köln" zerstörte Ausfallende meines Renners war leider noch nicht geliefert worden, weswegen ich tags zuvor ein paar gebrauchte Michelin-Speedium Straßenreifen auf die Felgen meines Focus-Crossers montierte. So gerüstet trafen wir uns pünktlich um 8:30 Uhr mit Startnummer ausgerüstet im "Startblock" auf dem Hof der Schule, um gemeinsam auf die Strecke zu gehen.
Direkt am Anfang ging es schon mit erhöhter Geschwindigkeit, welche hauptsächlich von dem Typ mit den Hammerwaden "Käpt´n Koga" und dem schnellen Jungspund Max bestimmt wurde. In deren Windschatten fanden sich dann Mölli, Sascha, Dominic, Thomas, ein älterer Herr mit schnellen Beinen und grauem Backenbart, und die beiden "Frischlinge" Franz und Bodo ein. Klaus und seine Ex-Mieterin Kerstin hatten sich direkt auf ein eher gemäßigtes Tempo und die kürzere Strecke geeinigt.
Da ich Olli zuerst an meinem Servicewagen mit der neuen "Team Niederrhein" - Jacke ausstatten musste, waren er, Michael P. und ich gezwungen, die ganze schnelle Truppe einzuholen, was uns aber erst an der ersten Kontrollstelle irgendwo im Wald in Gahlen gelang. Kurz vorher trafen wir noch Thomas, der am Strassenrand einen Reifenschaden am Hinterrad reparierte, warteten kurz auf den Ritzelreiter, der schon seinem Ersatzschlauch mittels Gaskartusche Leben einhauchte und fuhren dann gemeinsam weiter. Nach kurzem "Futter fassen" und Besuch beim Stempelmann ging es dann im gleichen Express-Tempo zügig weiter. Kurz danach waren die beiden Neulinge nach hinten verschwunden, wahrscheinlich, weil das Tempo von über 30 km/h immer noch nicht nachließ.
Nach ca. der Hälfte der Gesamtdistanz in Gartop teilte sich die Strecke und ich traf die Fehlentscheidung des Tages. Thomas und Dominic waren da schlauer und fuhren direkt auf der 71 km langen Alternativstrecke weiter in Richtung Gahlen. Wir kurbelten aber weiter auf der längeren Route in Richtung Krudenburg, Obrighoven, Voshövel weiter in Richtung Brünen.
An einem Bauernhof mitten in der "Pampa" gab es dann die 2. Kontrolle mit leckeren Schmalz- und Marmeladenbroten, Riegeln und genügend Getränken, mein Lob an die Organisatoren. Irgendwann trudelte dann Franz, schon sichtlich mitgenommen, auf dem Hof ein. Der "Backenbart" war jetzt auch nicht mehr dabei.
Kurze Zeit später, an einem etwas längeren Hügel, "platzten" Sascha und ich aus der Gruppe nach hinten raus und wir ließen es etwas ruhiger angehen. Hinter Brünen, Richtung Marienthal hatte ich meinen ersten Einbruch und verlor auch noch Saschas Hinterrad, der sich an eine andere Gruppe gehängt hatte.Von Marienthal aus fuhr ich dann Richtung Raesfeld, mit gemächlichem Tempo, immer im kräftigen Gegenwind, hinter allen anderen her und bekam immer mehr Schmerzen in den Beinen. Warum mache ich das alles hier? Muss man ausgeschiedenes Laktat eigentlich als Sondermüll entsorgen? Sind im Ziel noch Würstchen da, wenn ich ankomme? Fragen über Fragen!!!
In Schermbeck, quasi vor meiner Haustüre, ereilte mich der erste Krampf im linken Oberschenkel (Musculus tensor fasciae latae) und ich musste für 5 Minuten anhalten. Durch meine Ortskenntnis gelang es mir, ca. 3 km der Strecke abzukürzen und in Gahlen an der 3. Kontrolle die Anderen wiederzutreffen. Olli und Michael hatten sich wohl zwischendurch auch von der Haupttruppe nach hinten getrennt und es ein wenig langsamer angehen lassen. Von dort aus waren es dann noch 21 km ins Ziel, die ich dann nach Auffüllen meiner, inzwischen leeren Trinkflasche, sehr ruhig habe angehen lassen, da sich meine Krämpfe, inzwischen war auch noch einer oberhalb des rechten Knies (Musculus rectus femons) dazugekommen, daran erinnerten, dass so langsam die "Luft" raus war. Mit gemäßigter Fahrweise durch Dorsten ging es dann wieder Richtung Gelsenkirchen zurück. In einem Waldstück, irgendwo zwischen Dorsten und Scholven, gabelte ich dann noch Sascha wieder auf, der einen kurzen Notstop an einem Baum eingelegt hatte. Zusammen rollten wir dann gemächlich wieder zurück zum Ausgangspunkt, an dem sich die anderen bereits mit Bratwürstchen versorgt hatten. Mölli erzählte noch etwas von einem 33er Schnitt!!! Glücklicherweise mussten sich die "Sieger" keine Druckbetankung mit lauwarmen Prosecco à la Giro d´Italia über sich ergehen lassen, sondern durften sich ein kühles Helles vom Fass gönnen.
Eines habe ich mir jedoch vorgenommen. Die nächste RTF wird definitiv mit höchstens Ø 27 km/h gefahren oder ich nehme die kürzere Strecke.
Frank - Team Niederrhein 2007
23. April 2009
Rund um Köln 2009 - Jedermannrennen mit Hindernissen
Um 11:03 Uhr startete dann der erste Block und wir durften 2 Minuten später hinter her sprinten. Schon nach wenigen 100 Metern schoß Andrea an mir vorbei, um die teaminterne Führung zu übernehmen . Das Feld bewegte sich in flottem Tempo nach Odenthal (km 9,8) in Richtung Bechener Esel, wobei auf weiteren 9,4 km insgesamt 171 Höhenmeter (von 77 auf 248 m) zu bewältigen waren. Jeder kämpfte mit sich und versuchte, an der Steigung seinen Rhytmus zu finden. Meine Kette wanderte immer weiter nach links und ich erreichte mit einer Übersetzung von 34/21 Zähnen den Gipfel. Nach rasanter Abfahrt über 8 km hinunter auf 110 m folgte dann die nächste Prüfung für Mensch und Material an der "Muur von Sand", von auf 900 m die Kleinigkeit von 56 Höhenmetern zu bewältigen waren. Dort benötigte ich dann allerdings 34/26 Zähne und mein Herz pumpte mit mindestens 170 Umdrehungen auf Anschlag. Die anderen konnten nicht wirklich weit von mir entfernt sein.
Nach einer schnellen Abfahrt von 70 Höhenmetern auf 2,9 km Länge, folgte dann der berüchtigte Anstieg zum Schloß Bensberg (1,9 km mit 87 hm), bekannterweise das letzte Stück auf äußerst unangenehmen Kopfsteinpflaster, Parix-Roubaix lässt grüssen.
Auf halber Höhe strauchelte rechts neben mir ein Mitstreiter, geriet in die Absperrung und riss mir im Fallen mein Vorderrad weg.
Ich fiel auf meine rechte Seite, rappelte mich aber schnell wieder auf und bewältigte das letzte Stück hinauf zum Schloß, wobei mir die am Strassenrand stehenden Rheinberger Michael und Birgit (in Teamjacken) sowie unser Neumitglied Michael P. durch wilde Anfeuerungsrufe die letzten Meter erheblich einfacher machten. Das ist Teamgeist!!!
Oben angekommen hört ich dann schon das Unheil auf mich zukommen. Irgend etwas klapperte an meinem Hinterrad und nach ein paar weiteren Metern gab es plötzlich einen Knall. Durch das bei meinem Sturz in Mitleidenschaft gezogene Rahmenausfallende schlug mein Schaltwerk ins Hinterrad, welches schlagartig stehen blieb. Schnell schaffte ich mein Rad von der Strasse weg an die nächste Hauswand und versuchte, mein Hinterad wieder gängig zu bekommen, versaute mir dabei natürlich sofort beide Hände mit einer Mischung aus Kettenschmiere und Schmutz, bekam das Schaltwerk aber schnell wieder frei und schwang mich wieder aufs Rad. Leider wurde die Kette durch das umgeschlagenen Schaltwerk nicht mehr richtig geführt und die Gänge sprangen wegen dem verbogenen Ausfallende hin und her. Für nächstes Jahr nehmen wir uns aber einen Servicewagen mit!
Zum Glück ging es von Bensberg aus nur noch Bergab in Richtung Forsbach nach Köln zum Ziel. Irgenwann schaffte ich es, einen Gang zu schalten, der dauerhaft drin blieb, aber das andauernde "klong, klong, klong", das von einer abgerissenen Speiche stammte, nervte immer mehr und im Tal hielt ich am Strassenrand an, reinigte meine schwarzen Hände im Gras und bog die an der Nabe abgerissenen Speiche um, damit diese nicht bei jeder Radumdrehung weiter gegen den Hinterbau meines Rahmens schlug. Jede vorbeifahrende Gruppe im Windschatten nutzend, ich konnte keinen "Druck" mehr auf die Kette geben, ohne dass diese übersprang, spulte ich die letzten Kilometer nach Köln ab und war froh, nach insgesamt 57 Kilometern das Ziel zu erreichen. Erstaunlicherweise beendete ich das Rennen trotz meines Missgeschickes mit einem Schnitt von 32,89 km/h (Transpondernmessung), nur 9,5 Minuten hinter den anderen Teamkameraden. Murat, den wir leider erst im Ziel wiedertrafen, hatte die Strecke mit einem Parforceritt in einer Zeit von 1:30:19 Std.bewältigt. Ein hervorragendes Ergebnis. Die beiden von der knackigen 116 km - Strecke geforderten Ritzelreiter Markus und Dirk "Mölli" kamen dann ein wenig später von ihrer großen Runde auch gesund & heil ins Ziel.
Frank - Team Niederrhein 2007