Ostmontag, 13. April 2009..., das lange Warten hatte sich gelohnt. Im Gegensatz zum letzten Jahr spielte nun auch das Wetter mit und wir trafen uns zeitig auf dem Parkplatz der Kölnmesse in Deutz um die diesjährige Austragung der 60 km - Challenge von "RuK" mitzugestalten. Gemeinsam fuhren wir dann zum Start nach Leverkusen und ordneten und in unserem Startblock ein. Ehrensprinter Mölli und sein Kamerad Markus von unserem befreundeten Team der "Ritzelreiter Ruhrpott" starteten bereits vor uns auf die harte 116 km lange Strecke. Andrea, für das Rennen extra aus ihrer neuen Heimat Nürnberg angereist, konnte uns anhand der neuen Teamtrikots schnell orten und gesellte sich fröhlich und aufgeregt zugleich, zu uns. Leider konnten wir Neumitglied Murat nicht in der Startaufstellung entdecken, wir sollten ihn dann erst später im Ziel finden.
Um 11:03 Uhr startete dann der erste Block und wir durften 2 Minuten später hinter her sprinten. Schon nach wenigen 100 Metern schoß Andrea an mir vorbei, um die teaminterne Führung zu übernehmen . Das Feld bewegte sich in flottem Tempo nach Odenthal (km 9,8) in Richtung Bechener Esel, wobei auf weiteren 9,4 km insgesamt 171 Höhenmeter (von 77 auf 248 m) zu bewältigen waren. Jeder kämpfte mit sich und versuchte, an der Steigung seinen Rhytmus zu finden. Meine Kette wanderte immer weiter nach links und ich erreichte mit einer Übersetzung von 34/21 Zähnen den Gipfel. Nach rasanter Abfahrt über 8 km hinunter auf 110 m folgte dann die nächste Prüfung für Mensch und Material an der "Muur von Sand", von auf 900 m die Kleinigkeit von 56 Höhenmetern zu bewältigen waren. Dort benötigte ich dann allerdings 34/26 Zähne und mein Herz pumpte mit mindestens 170 Umdrehungen auf Anschlag. Die anderen konnten nicht wirklich weit von mir entfernt sein.
Nach einer schnellen Abfahrt von 70 Höhenmetern auf 2,9 km Länge, folgte dann der berüchtigte Anstieg zum Schloß Bensberg (1,9 km mit 87 hm), bekannterweise das letzte Stück auf äußerst unangenehmen Kopfsteinpflaster, Parix-Roubaix lässt grüssen.
Auf halber Höhe strauchelte rechts neben mir ein Mitstreiter, geriet in die Absperrung und riss mir im Fallen mein Vorderrad weg.
Ich fiel auf meine rechte Seite, rappelte mich aber schnell wieder auf und bewältigte das letzte Stück hinauf zum Schloß, wobei mir die am Strassenrand stehenden Rheinberger Michael und Birgit (in Teamjacken) sowie unser Neumitglied Michael P. durch wilde Anfeuerungsrufe die letzten Meter erheblich einfacher machten. Das ist Teamgeist!!!
Oben angekommen hört ich dann schon das Unheil auf mich zukommen. Irgend etwas klapperte an meinem Hinterrad und nach ein paar weiteren Metern gab es plötzlich einen Knall. Durch das bei meinem Sturz in Mitleidenschaft gezogene Rahmenausfallende schlug mein Schaltwerk ins Hinterrad, welches schlagartig stehen blieb. Schnell schaffte ich mein Rad von der Strasse weg an die nächste Hauswand und versuchte, mein Hinterad wieder gängig zu bekommen, versaute mir dabei natürlich sofort beide Hände mit einer Mischung aus Kettenschmiere und Schmutz, bekam das Schaltwerk aber schnell wieder frei und schwang mich wieder aufs Rad. Leider wurde die Kette durch das umgeschlagenen Schaltwerk nicht mehr richtig geführt und die Gänge sprangen wegen dem verbogenen Ausfallende hin und her. Für nächstes Jahr nehmen wir uns aber einen Servicewagen mit!
Zum Glück ging es von Bensberg aus nur noch Bergab in Richtung Forsbach nach Köln zum Ziel. Irgenwann schaffte ich es, einen Gang zu schalten, der dauerhaft drin blieb, aber das andauernde "klong, klong, klong", das von einer abgerissenen Speiche stammte, nervte immer mehr und im Tal hielt ich am Strassenrand an, reinigte meine schwarzen Hände im Gras und bog die an der Nabe abgerissenen Speiche um, damit diese nicht bei jeder Radumdrehung weiter gegen den Hinterbau meines Rahmens schlug. Jede vorbeifahrende Gruppe im Windschatten nutzend, ich konnte keinen "Druck" mehr auf die Kette geben, ohne dass diese übersprang, spulte ich die letzten Kilometer nach Köln ab und war froh, nach insgesamt 57 Kilometern das Ziel zu erreichen. Erstaunlicherweise beendete ich das Rennen trotz meines Missgeschickes mit einem Schnitt von 32,89 km/h (Transpondernmessung), nur 9,5 Minuten hinter den anderen Teamkameraden. Murat, den wir leider erst im Ziel wiedertrafen, hatte die Strecke mit einem Parforceritt in einer Zeit von 1:30:19 Std.bewältigt. Ein hervorragendes Ergebnis. Die beiden von der knackigen 116 km - Strecke geforderten Ritzelreiter Markus und Dirk "Mölli" kamen dann ein wenig später von ihrer großen Runde auch gesund & heil ins Ziel.
Frank - Team Niederrhein 2007
1 Kommentar:
Hi,
schöner Bericht. Schade das dir am Bensberger Schloß jemand ins Hinterrad fuhr. Nächstes Jahr bin ich wieder dabei und dann rollen wir das Feld von hinten auf.
Michael
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