20. Oktober 2009

Frostiger Saisonabschluß

Es war der 18. Oktober 2009, trotz Temperaturen unter dem Gefrierpunkt fanden sich sehr viele unerschrockene, zum Teil bis zur Unkenntlichkeit vermummte, Rennradler auf dem Hof der Schule ein um im beschaulichen Haltern am See die letzte RTF des Sektors zu bestreiten. Zusammen mit Klaus aus Waltrop


und Knut aus Herne wollte ich die 71 km - Runde unter die schmalen Reifen nehmen und wir rollten mit gemäßigter Geschwindigkeit aus Haltern heraus, wobei die beissende Kälte empfindlich in die Finger- und Fußspitzen kroch. Kaum auf der gut ausgebauten Landstrasse angekommen, zog Knut das Tempo an, wir hängten uns an noch schnellere Gruppen ran, um uns dann mit Geschwindigkeiten von 35 - 36 km/h erst einmal warm zu fahren. Nach einigen Kilometern stiegen auch die Körpertemperaturen an und sogar in unsere Finger kam wieder Leben.

Eine Stunde später kam dann sogar die Sonne noch raus und die Laune aller Radler hob sich zunehmend, die Gruppen wurden dichter und an einem kurzen Anstieg mussten wir sogar im Stau warten, um uns dann an den langsameren Fahrern vorbei auf die Anhöhe zu katapultieren, an der die erste Kontrollstelle war. Im Anstieg fragte mich Klaus, wo denn der Knut wohl geblieben wäre, aber dieser hatte die Anhöhe schon längst vor uns erklommen.

Dort war es zu dieser frühen Stunden schon mächtig voll und wir machten uns nach Abholung des obligatorischen Stempels, dem Genuß der angebotenen Bananen und Schokokekse schnell wieder auf die Gummisocken.

Der Verkehr wurde immer dichter, die Gruppen schneller und wir schwammen im Getümmel der verschiedenen Vereine einfach mit.

Dort fuhr unser Trio hinter einer Gruppe Radler her, die wohl aus Dortmund-Scharnhorst kamen und wunderte mich nur, welcher "geniale" Designer denn wohl die in dezentem dunkelgrün und schwarz gehaltene, geschmacklose Vereinsbekleidung geschaffen hat.



Wir fühlen uns, wie in einer Polizeieskorte... da lobe ich mir doch unser "Team Niederrhein 2007" - Design.

Nach der zweiten Kontrolle lichteten sich die Reihen zusehends, was wohl an der Streckenteilung lag und wir drei fuhren fast ganz alleine den Rest der 71 km - Strecke zurück nach Haltern.







Frank - Team Niederrhein 2007

7. Oktober 2009

(Fast) vom Winde verweht..............

Es ist der 3 Oktober 2009, seit ein paar Jahren ein Feiertag der dieses Jahr auf einen Samstag fiel.

Eigentlich ein Tag um ein bisschen Ruhe in den Alltag einkehren zu lassen.Wenn, ja wenn nicht der 3. Oktober auch traditionell der Tag des letzten Rennens des German Cycling Cup in Münster wäre.

Also wurde es nicht mit dem Müßiggang und dem langen ausschlafen, stattdessen schellte um 6 Uhr der Wecker und Birgit und ich machten uns gegen 8 Uhr auf den Weg ins Münsterland.

Ein bisschen freute ich mich schon auf das Rennen, endlich mal keine Asphaltblasen die sich mir in den Weg stellen, sondern eine ca. 78 Kilometer lange Flachetappe von Münster über Everswinkel, Telgte, Ostbevern zurück nach Münster.

Zwar stimmte dies, allerdings gab es bei diesem Rennen die berühmten Berge des Münsterlandes - nämlich Wind und den fast immer von Vorne.



Gegen 10.30 Uhr stellte ich mich in die Startaufstellung. Einige waren noch nicht ausgeschlafen und die 10 Grad trugen nicht zur Freude der Begleitcrew bei.

Kurze Zeit später tauchte dann ein mir wohlbekanntes Gesicht auf - Helmut vom SV Orsoy -.



Wer hätte da schon ahnen können, dass wir uns ein paar Mal aus den Augen verlieren würden, uns aber auch ebenso oft auf der Strecke wiedersehen.Gegen 11.02 erfolgte dann der Startschuss, schnell ging es dann mit bis zu 50 km/h die ersten Kilometer raus aus Münster auf breiten Bundesstraßen ins Umland.



Nach den ersten Metern verlor ich Helmut bereits aus den Augen. Er wollte das Rennen etwas ruhiger angehen lassen und ließ sich daher zurückfallen.Nach ca. 7 Kilometer die erste Schrecksekunde, bei etwas über 50 km/h fädelte ein vorausfahrender Rennradfahrer beim Vordermann ein und stürzte, mein Nebenmann und ich hatten noch komfortable 5 Zentimeter Platz. Zum Glück ging alles gut.

Allerdings wurde die Gruppe in zwei Teile zerrissen, die Schnelleren enteilten Uns und wir trödelten dann mit etwas um die 40 km/h hinterher. Und immer dieser Wind. Nach und nach wurde unsere Gruppe wieder größer und zwischenzeitlich wuchs diese auf bis zu 50 Rennradfahrer an. Das Tempo war ziemlich gleichbleibend.

Ab Mitte der Strecke nahm aber der Wind immer mehr zu und so kam es, das man mit ca. 40 km/h durch einen Wald fuhr, dann eine Kurve nahm und die Gruppe auf 20 km/h durch den Wind abgebremst wurde.



Durch das Anfangstempo etwas in Mitleidenschaft gezogen, hielt ich mich zu diesem Zeitpunkt eher hinten in der Gruppe auf um alles im Blick zu haben.Leider eine schlecht gewählte Taktik.
Sobald die Gruppe sich teilte, war ich zu weit weg um Anschluss an die schnellere Truppe zu bekommen. Naja, meine Taktikplanung hat noch Luft nach oben.........
Bei ca. 45 Kilometer erschall dafür von hinten ein nettes "Hallo", die Stimme kannte ich doch?!?!?! Richtig, durch die Tempoverschleppung hatte zwischenzeitlich Helmut wieder aufgeschlossen.Nicht lange danach kam aber eine weitere schnelle Truppe, ich folgte dieser und Helmut blieb abermals zurück.
Während der weiteren Fahrt machte ich mir dann ein paar Gedanken, wieso trödelten die Gruppen immer wenn es über Land ging, kaum kam aber ein Ortsschild und man hörte lautes Trommeln, Pfeifen und Gejohle, schon wurde das Tempo um mindestens 15 km/h gesteigert obwohl der Straßenbelag vom feinsten Asphalt auf Kopfsteinpflaster wechselte????


Bis auf den letzten Ort, dort wurde auch in der Stadt etwas getrödelt :-).




Eine Antwort habe ich bis heute nicht gefunden.Auf den letzten Kilometern Richtung Münster wurde wieder in der Truppe das Tempo verschleppt, schon kam wieder die altbekannte Stimme von Helmut.
Kurze Zeit später fuhren wir dann an einem Unfall eines Rennradkollegen vorbei, die Bundesstrasse war bis auf einen schmalen Streifen verengt. Diesmal war Helmut Vorne dabei und die Gruppe teilte sich. Helmut war in der schnellen Truppe, ich in der langsameren. So konnte er mir auf den letzten Kilometern noch 35 Sekunden oder 40 Plätze auf das Gesamtklassement abnehmen.
Und wieder kam mir der Gedanken einer anderen Taktikplanung in den Sinn. Insgesamt reichte es dann zu dem 444. Platz von 1.073 Teilnehmern mit der Zeit von 2:15: 26 Std. Punktlandung auf eine Schnapszahl, genau das wollte ich doch nur.......

Michael

(Vielen Dank auch an http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de/ für einige Bilder)