7. Oktober 2009

(Fast) vom Winde verweht..............

Es ist der 3 Oktober 2009, seit ein paar Jahren ein Feiertag der dieses Jahr auf einen Samstag fiel.

Eigentlich ein Tag um ein bisschen Ruhe in den Alltag einkehren zu lassen.Wenn, ja wenn nicht der 3. Oktober auch traditionell der Tag des letzten Rennens des German Cycling Cup in Münster wäre.

Also wurde es nicht mit dem Müßiggang und dem langen ausschlafen, stattdessen schellte um 6 Uhr der Wecker und Birgit und ich machten uns gegen 8 Uhr auf den Weg ins Münsterland.

Ein bisschen freute ich mich schon auf das Rennen, endlich mal keine Asphaltblasen die sich mir in den Weg stellen, sondern eine ca. 78 Kilometer lange Flachetappe von Münster über Everswinkel, Telgte, Ostbevern zurück nach Münster.

Zwar stimmte dies, allerdings gab es bei diesem Rennen die berühmten Berge des Münsterlandes - nämlich Wind und den fast immer von Vorne.



Gegen 10.30 Uhr stellte ich mich in die Startaufstellung. Einige waren noch nicht ausgeschlafen und die 10 Grad trugen nicht zur Freude der Begleitcrew bei.

Kurze Zeit später tauchte dann ein mir wohlbekanntes Gesicht auf - Helmut vom SV Orsoy -.



Wer hätte da schon ahnen können, dass wir uns ein paar Mal aus den Augen verlieren würden, uns aber auch ebenso oft auf der Strecke wiedersehen.Gegen 11.02 erfolgte dann der Startschuss, schnell ging es dann mit bis zu 50 km/h die ersten Kilometer raus aus Münster auf breiten Bundesstraßen ins Umland.



Nach den ersten Metern verlor ich Helmut bereits aus den Augen. Er wollte das Rennen etwas ruhiger angehen lassen und ließ sich daher zurückfallen.Nach ca. 7 Kilometer die erste Schrecksekunde, bei etwas über 50 km/h fädelte ein vorausfahrender Rennradfahrer beim Vordermann ein und stürzte, mein Nebenmann und ich hatten noch komfortable 5 Zentimeter Platz. Zum Glück ging alles gut.

Allerdings wurde die Gruppe in zwei Teile zerrissen, die Schnelleren enteilten Uns und wir trödelten dann mit etwas um die 40 km/h hinterher. Und immer dieser Wind. Nach und nach wurde unsere Gruppe wieder größer und zwischenzeitlich wuchs diese auf bis zu 50 Rennradfahrer an. Das Tempo war ziemlich gleichbleibend.

Ab Mitte der Strecke nahm aber der Wind immer mehr zu und so kam es, das man mit ca. 40 km/h durch einen Wald fuhr, dann eine Kurve nahm und die Gruppe auf 20 km/h durch den Wind abgebremst wurde.



Durch das Anfangstempo etwas in Mitleidenschaft gezogen, hielt ich mich zu diesem Zeitpunkt eher hinten in der Gruppe auf um alles im Blick zu haben.Leider eine schlecht gewählte Taktik.
Sobald die Gruppe sich teilte, war ich zu weit weg um Anschluss an die schnellere Truppe zu bekommen. Naja, meine Taktikplanung hat noch Luft nach oben.........
Bei ca. 45 Kilometer erschall dafür von hinten ein nettes "Hallo", die Stimme kannte ich doch?!?!?! Richtig, durch die Tempoverschleppung hatte zwischenzeitlich Helmut wieder aufgeschlossen.Nicht lange danach kam aber eine weitere schnelle Truppe, ich folgte dieser und Helmut blieb abermals zurück.
Während der weiteren Fahrt machte ich mir dann ein paar Gedanken, wieso trödelten die Gruppen immer wenn es über Land ging, kaum kam aber ein Ortsschild und man hörte lautes Trommeln, Pfeifen und Gejohle, schon wurde das Tempo um mindestens 15 km/h gesteigert obwohl der Straßenbelag vom feinsten Asphalt auf Kopfsteinpflaster wechselte????


Bis auf den letzten Ort, dort wurde auch in der Stadt etwas getrödelt :-).




Eine Antwort habe ich bis heute nicht gefunden.Auf den letzten Kilometern Richtung Münster wurde wieder in der Truppe das Tempo verschleppt, schon kam wieder die altbekannte Stimme von Helmut.
Kurze Zeit später fuhren wir dann an einem Unfall eines Rennradkollegen vorbei, die Bundesstrasse war bis auf einen schmalen Streifen verengt. Diesmal war Helmut Vorne dabei und die Gruppe teilte sich. Helmut war in der schnellen Truppe, ich in der langsameren. So konnte er mir auf den letzten Kilometern noch 35 Sekunden oder 40 Plätze auf das Gesamtklassement abnehmen.
Und wieder kam mir der Gedanken einer anderen Taktikplanung in den Sinn. Insgesamt reichte es dann zu dem 444. Platz von 1.073 Teilnehmern mit der Zeit von 2:15: 26 Std. Punktlandung auf eine Schnapszahl, genau das wollte ich doch nur.......

Michael

(Vielen Dank auch an http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de/ für einige Bilder)

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Klasse Bericht! Endlich mal wieder was los im Blog!

Wir sehen uns,
Frank

Heinz Grözinger hat gesagt…

Einen schönen Bericht habt ihr da gemacht! Respekt. Gruß vom Diakonie Fund Racing Team aus Stuttgart.

Helmut hat gesagt…

Hallo Michael,

schöner Bericht. Freut mich auch, dass einige meiner Bilder gut dazu passen.

Weitere Berichte und einen Link auf diesen hier findet man hier:

http://forum.helmuts-fahrrad-seiten.de/viewtopic.php?t=2268

Beste Grüße aus Hamburg
Helmut (der andere)