Nach dem Zusammenschluß der Verfolgergruppe mit dem Peloton ging die Fahrt dann über Labbeck weiter, wo wir eine kurze Rast einlegten. Nach dem Zusammenschluß der Verfolgergruppe mit dem Peloton ging die Fahrt dann über Labbeck weiter, wo wir eine kurze Rast einlegten.
Die Fähre war gerade dabei, auf der anderen Seite des Rheins zu ankern und uns blieb nichts anderes übrig, als sehnsüchtig hinüberzublicken.
Wolfgangs Äusserung: "Ihr müsste das alles positiv sehen, so können wir wenigstens den Sonnenuntergang geniessen..." riss uns wieder in die Realität zurück und wir machten uns mit unseren unbeleuchteten Rennrädern auf den Weg, die andere Rheinseite auf unseren schmalen Reifen zu erreichen. Die grosse Gruppe fuhr in Richtung DU-Baerl zur Brücke, Olli und ich mussten aber nach Wesel zurück, da unsere Autos noch am Kraftwerk parkten und verabschiedeten und von den Anderen. Im schwindenden Tageslicht rollten wir dann wieder durch die umliegenden Dörfer zurück Richtung Rheinberg und überlegten, wie wir mit diesem "positiven Stress" am besten umgehen sollten. Eine vermeintliche Abkürzung erwies sich nach ein paar 100 m als Weg ins Nirwana landwirtschaftlicher Nutzflächen und wir entschieden uns, über die Hauptstrasse weiter zu fahren, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Die Idee, nach Alpsray zu fahren und bei den dort wohnenden Teamkameraden Birgit und Michael Zuflucht und eine Transfergelegenheit zurück nach Voerde zu suchen, verwarfen wir sofort wieder, da diese zu diesem Zeitpunkt in ihrem wohlverdienten Urlaub in Frankreich verweilten.
Also fuhren wir durch Rheinberg hindurch zu einer Tankstelle, um uns dort mit einer Flasche "Powerade Wild Berry" und zwei "Bifi Carrazza" für den Heimweg zu stärken. Unsere daheim wartenden "besseren Hälften" Lydia und Karin informierten wir noch per Mobilphone, dass wir noch in der "Pampa" feststeckten und uns jetzt auf den Weg durch die Nacht machen wollten. Inzwischen war die Sonne vollends untergegangen und wir fuhren direkt auf den lichtlosen, aber autofreien, zum Glück asphaltierten Rheindeich. Mit philosophischen Weisheiten versuchten wir dann, unsere ohnehin positive Moral noch weiter zu stärken:
- "Gelten weisse Lenkerbänder eigentlich als Leuchtmittel?"
- "Guck ma den Himmel, so dunkel is dat auch nu wieder nich!"
- "Zum Glück sind unsere Trikots so schön rot und die Schrift kann man bestimmt im
Dunkeln auch noch gut sehen, oder?
- Da hinten ist doch Licht"...
mit der letzteren Aussage war das Werk der Solvay in Büderich, 30 km weiter gemeint!
Ganz vorsichtig rollten wir nun nebeneinander durch die Dunkelheit, um nach einigen, endlos scheinenden Kilometern und einer gefühlten zeitlichen Ewigkeit, wieder die Weseler Rheinbrücke zu erreichen. Da die Deichstrasse auf den letzten 200 m noch nicht asphaltiert war, schoben wir unsere Fahrzeuge dann über groben Schotter durch eine Öffnung im Bauzaun bis zur Brücke, wo wir dann auf dem Radweg weiterfahren konnten. Zum Glück gibt es auf der gesamten Strecke über den Weseler Ring, dann am "Lippeschlößchen" vorbei durchs Lippedorf, Friedrichsfeld und Voerde zum Kraftwerk zurück, durchgehend Radwege, die wir dann dankend nutzten. Zwischen Friedrichsfeld und Voerde war dieser sogar beleuchtet. Endlich kamen wir dann in stockfinsterer Nacht um 23:30 Uhr und gefahrenen 106 km wieder am Parkplatz in Möllen an und beschlossen, beim nächsten Mal dann doch unsere Akkuleuchten mitzunehmen.
Am nächsten Tag erfuhren wir dann aus verschiedenen Quellen (Rennrad-Forum, eMail, Website des Team Alt - Walsum) dass die Kameraden auch alle gut nach Hause gekommen sind.
Für die nächste Tour habe ich meine "Notfalldose" schon zusammen gestellt!
Frank - Team Niederrhein 2007