13. Mai 2008

Reif für die Insel

Pfingsten 2008 – Die Ferienwohnung war gebucht, die Sonne schien heiss vom Himmel. Also nichts wie ab ins Reich der Ostfriesen. Genauer gesagt, auf die beliebteste der sieben, dem Festland vorgelagerten Inseln, Norderney.


Dass die Insulaner in grauer Vorzeit ihren Lebensunterhalt zum Teil durch Strandräuberei der auf den vorgelagerten Riffen zerschellten Handelsschiffe bestritten, merkt man sogar noch bis in die Neuzeit. Nur werden hier keine Schiffe mehr ausgeraubt, dazu dienen heutzutage lediglich die Touristen, was man an den inselüblichen Preisen für diverse Dienstleistungen und Nahrungsmittel merken kann.

Schnell war am Freitag die Familie in den Kombi und das Focus auf den Heckgepäckträger gepackt und nach 255 km und einer geruhsamen Fährüberfahrt war unser Domizil erreicht. Nach einer abendlichen Erkundungstour zu Fuß durch die Stadt, schwang ich mich dann am Samstagvormittag auf den Crosser, um die Insel zu erkunden. Schnell wurde mir klar, dass ich in meinem Profitrikot in diesem bunten Gemisch aus krebsrot gebratenen Urlaubern und von Restalkohol gezeichneten Jugendlichen doch ein wenig „overstylt“ war. Helme scheinen sowieso nur Kinder und Reiter zu tragen, aber da musste ich jetzt durch.


Die Fahrt auf der Promenade raus aus der Stadt wurde schon alsbald von dem dort stattfindenden „White Sands Festival“ gestoppt und ich musste mich durch ein Wirrwarr von Fußgängern und Badegästen durchschlängeln. Weiter führte meine Fahrt über den sogenannten „Zuckerpad“ hinaus in östlicher Richtung, die immer wieder durch diverse, auf der Insel sehr beliebte, Leihräder gebremst wurde, die im mäßigen Tempo in die gleiche Richtung fuhren. Dank meiner freundlichen Klingel wurde mir jedoch meistens die Vorbeifahrt gewährt, wenn ich auch manchmal missbilligende Blicken ernten musste. Wie kann man sich hier bloss erlauben, schneller als 15 km/h zu fahren......???




Nach einem kurzen Stopp am Leuchtturm wollte ich dann das östliche Ende der Insel erreichen, doch leider war nach ca. 7 km Schluss, da ein dezent angebrachtes Hinweisschild die Weiterfahrt per Rad verbot.


Nicht das dieses einen echten Crosser aufgehalten hätte, aber der gebotene Respekt vor der Natur führte mich nun weiter auf dem „Grohepolderdeich“ in südlicher Richtung am Fluglatz vorbei wieder Richtung Stadt zurück. Durch geschicktes Ausnutzen diverser Radwege und
Nebenstrecken (im Erlenwäldchen gab es sogar eine unbefestigte Strecke von ungefähr 1000 m) gelang es mir jedoch, meine Erkundungstour auf sagenhafte 25 km auszudehnen, die ich dann am Pfingstmontag im Gegenuhrzeigersinn noch einmal wiederholte.

Frank - Team Niederrhein 2007

Keine Kommentare: